Tea Talks

18. Juli 2019

18:00 Uhr

Podiumsdiskussion:
Indien, Deutschland und die EU

Besonderer Tea Talk, 18. Juli 2019
Europa und Indien

Simultanübersetzung Deutsch Englisch/Englisch Deutsch

17.30 Uhr Einlass / Akkreditierung
18.00 Uhr Begrüßung im Saal
18.10 Uhr Beginn der Diskussion
20.00 Uhr Empfang im Foyer

Die Beziehungen zwischen Europa und Indien – politisch – strategisch – wirtschaftlich

Indien, Deutschland und die EU: Die größte Demokratie der Welt und die globale Perspektive für die westliche Staatengemeinschaft. Sowohl international als auch im Kern des Landes präsentiert sich Indien in seiner beispiellosen Vielfalt. Doch welche Rolle spielt das Land im globalen Kontext?                                                                                                                                               Nach der Parlamentswahl der Superlative ergeben sich für Indien innen- und außenpolitische Herausforderungen, die eine strategische Partnerschaft mit Europa immer wichtiger erscheinen lassen – insbesondere im Hinblick auf das Spannungsfeld zwischen China und den USA.                                                                                                                                                                           Beim vom Dr. Christian Wagner moderierten Podiumsgespräch mit Staatsministerin Theresa Schopper, Shada Islam und Sifra Lentin werden Einschätzungen und Prognosen zur politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung Indiens für die EU und Deutschland diskutiert. Die Veranstaltung wird simultan deutsch-englisch / englisch-deutsch übersetzt und ist eine Kooperation der Robert Bosch Stiftung, dem Filmbüro Baden-Württemberg und als besonderem Partner dem Staatsministerium Baden-Württemberg.

Moderation

Dr. Christian Wagner, Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)

Podiumsgäste

Theresa Schopper, Staatsministerin im Staatsministerium

Shada Islam, Direktorin für Europa & Geopolitik, Friends of Europe

Sifra Lentin, Bombay History Fellow am Gateway House: Indian Council on Global Relations

19. Juli 2019

18:00 Uhr

Kooperation vs. Konfrontation:
Beziehung der Großmächte Indien
und China

Das Verhältnis zwischen Indien und China bewegt sich seit Jahren zwischen den Extremen Konfrontation und Kooperation. Im Sommer 2017 standen sich die Truppen beider Seiten wochenlang an der umstrittenen Grenze gegenüber.                                                                                            Beide Staaten konkurrieren um Macht und Einfluss im Indischen Ozean und in Afrika. Zugleich arbeiten Indien und China aber auch gemeinsam in der Shanghai Cooperation Organisation (SCO). Welche Konflikte gibt es zwischen den beiden Staaten – und wie sind die Aussichten für eine friedliche Zusammenarbeit auf regionaler und internationaler Ebene?

Xi Jinping, Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas und Narendra Damodardas Modi, indischer Premierminister, im Gespräch. (Grafik von Wu Yimeng/Studio Wu)

Dr. Christian Wagner

Dr. Christian Wagner ist Senior Fellow bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Seine Forschungsschwerpunkte sind außen- und sicherheitspolitische Frage in Indien und Südasien. Er war 2015 Visiting Fellow bei der Observer Research Foundation (ORF) und am Jawaharlal Nehru Institute for Advanced Studies (JNIAS). 2016 war er Gastwissenschaftler am Institute for Defence Studies and Analyses (IDSA) in Neu-Delhi.

20. Juli 2019

16:00 Uhr

Social Media in Indien:
Von Aktivismus bis Fake News

Indien hat gerade die größten (demokratischen) Wahlen der Welt hinter sich, doch der Wahlkampf wurde nicht nur auf vielen Straßenrallys, sondern vor allem auf den Smartphone-Bildschirmen – in sozialen Netzwerken und auf WhatsApp – geführt. Auch im Privaten spielen soziale Medien eine immer größere Rolle. Mit 300 Millionen NutzerInnen ist Indien der größte Markt des Nachrichtendienstes WhatsApp, ähnliches gilt für Facebook mit 260 Millionen und den vielen Accounts auf Twitter und Instagram.                                                                                                                              Dies hat positive und negative Seiten. Genauso, wie sich junge Menschen auf diese Weise verabreden, um in Indien bei #FridaysForFuture zu protestieren oder die Strände in Mumbai kollektiv vom Plastik zu befreien, passiert es auch, dass sich Falschnachrichten verbreiten. Gezielt werden Meldungen über vermeintliche Rindfleischschmuggler, angebliche Erfolge und Misserfolge von PolitikerInnen oder Halbwahrheiten über Gewalttaten wie Vergewaltigungen gestreut, was schnell in Gewalt ausarten und sogar Menschenleben kosten kann.

Selfie Point bei indischer Parlamentswahl 2019

Natalie Mayroth

Natalie Mayroth ist freischaffende Journalistin und Fotografin. In der Vergangenheit berichtete sie aus China und Indien. Ihr Fokus liegt auf sozialen und kulturellen Phänomenen – von Gleichstellung bis Popkultur in Europa und Asien. Sie absolvierte ihren Magister in Europäischer Ethnologie, Soziologie und Iranistik an der LMU München. 2017 war sie Stipendiatin des Journalistenaustauschprogammes “Medienbotschafter Indien – Deutschland” der Robert Bosch Stiftung. Seitdem besucht sie immer wieder den Subkontinent. Zuletzt war sie 2019 während der indischen Parlamentswahlen als Reporterin im Einsatz.

Aaquib Khan

Aaquib Khan ist freiberuflicher Journalist aus Mumbai und nimmt am Stipendienprogramm “Medienbotschafter Indien – Deutschland” der Robert Bosch Stiftung teil. 

Er berichtete bereits aus Bangladesch, Sri Lanka, Nepal und Afghanistan über Konflikte, Politik und Menschenrechte. Seine Reportagen erschienen in zahlreichen Publikationen, wie etwa The Caravan, IRIN; The Wire und The Diplomat. Im Rahmen seines Forschungsstipendiums untersucht er Framing-Strategien von rechtspopulistischen Gruppen so wie den Aufstieg nationalistischer Medien in Deutschland.

21. Juli 2019

16:00 Uhr

Homöopathie und Naturkosmetik:
Indische Heilkonzepte für die Westliche Welt

Geschichte der Homöopathie in Indien

Homöopathie ist in Indien gleichberechtigter Bestandteil des Gesundheitssystems mit eigenständigen Hochschulen, Krankenhäusern und Forschung. Jeder siebte indische Arzt ist Homöopath. Der Referent Prof. Dr. phil. Martin Dinges geht dieser Erfolgsgeschichte einer aus Europa eingeführten alternativen Heilweise nach. 

Wenn jemand eine Reise tut…
Elisabeth Sigmund (1914-2013) – Pionierin der Dr. Hauschka Kosmetik – begab sich 1961 auf eine einjährige Studienreise nach Indien. Auf der Rückreise hatte sie nicht nur etliche Rollen Schmalfilm im Gepäck sondern auch Wissen über kosmetisch wirksame Heilpflanzen. Damit verwirklichte sie ihre Vision und entwickelte als Unternehmerin ihre eigene Kosmetiklinie und Behandlungsmethode. Aus der Zusammenarbeit mit Dr. Rudolf Hauschka entstand daraus später die gleichnamige Kosmetik.
Dieser außergewöhnlichen Dame und dem Einfluss ihrer Indienreise auf die Entwicklung der Dr. Hauschka Kosmetik soll in dem Vortrag von Dr. Florian Öxler nachgegangen werden, in dem auch Foto- und Filmaufnahmen gezeigt werden.
Sortiment eines indischen Homöopathen
Elisabeth Sigmund (1914-2013)
– Pionierin der Dr. Hauschka Kosmetik

Prof. Dr. phil. Martin Dinges

Prof. Dr. phil. Martin Dinges war stellv. Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung, Stuttgart. Er hat Bücher und Artikel zur Homöopathie in Indien veröffentlicht.  [zuletzt als Herausgeber: Medical Pluralism and Homeopathy in India and Germany (1810-2010). A Comparison of Practices, Stuttgart 2014].

Dr. Florian Öxler

Florian Öxler studierte Chemie und Wissenschaftsgeschichte in Marburg und war anschließend drei Jahre am Institut für Geschichte der Pharmazie tätig. Seit 2010 leitet er das Historische Firmenarchiv der Firma WALA Heilmittel / Dr. Hauschka Kosmetik in Bad Boll.